Mittwoch, 7. November 2012

Bevölkerung Sachsens im ersten Halbjahr 2012

Ende Juni 2012 hatte Sachsen 4,128 Millionen Einwohner. Das ist ein Rückgang um etwa 10.000 oder 0,2 % zum Sommer 2011. Damit schrumpft zwar die Bevölkerung im Freistaat weiter, das Tempo hat sich aber stark abgeschwächt. Im vergleichbaren Zeitraum zuvor betrug der Verlust noch 15.000 oder 0,4 %. Weiter sterben im Land Sachsen mehr Menschen als geboren werden, aber wieder gibt es einen Wanderungsgewinn. Da mittlerweile mehr Menschen in den Freistaat ziehen als ihn verlassen, wird das demographische Geburtendefizit fast ausgeglichen.


In den Regionen Sachsens gibt es starke Unterschiede der Bevölkerungsentwicklung. Das zeigt sich auch wieder im Zeitraum von Juni 2011 zu Juni 2012. Die Stadt Leipzig ist in danach um fast 10.000 Bürger gewachsen (1,8 %). Damit erhöht sich die Geschwindigkeit mit der die Metropole im Norden Sachsens wächst weiter. Mit 535.000 Einwohner ist Leipzig die größte Stadt Sachsens. Die benachbarten Landkreise von Leipzig schrumpfen zwar weiter, aber der starke Zuwachs der Stadt verhilft dem Direktionsbezirk insgesamt zum Wachstum. Die Bevölkerung der Messestadt steigt bekanntlich schon seit einigen Jahren, aber dass die Zuwachsraten sich sogar in letzter Zeit noch steigern, ist beachtlich.
Auch die Stadt Dresden wächst weiter kräft, aber kann mit Leipzig nicht ganz mithalten. Die Landeshauptstadt hat nun etwa 531.000 Einwohner, ein Plus von ca. 6.600 Bürgern (1,3 %) in einem Jahr. Die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz können etwas vom Wachstum des benachbarten Dresdens profitieren. Sie sind die Landkreise mit dem geringsten Bevölkerungsrückgang in Sachsen. Im Ostteil des Landes befindet sich jedoch auch der Landkreis mit dem stärksten Rückgang in Sachsen: Görlitz schrumpft um 1,3 % in einem Jahr. Die Verluste der Landkreise und die Gewinner der Stadt Dresden gleichen sich in etwa aus, sodass der Direktionsbezirk Dresden insgesamt stagniert und nur 0,1 % seiner Bevölkerung verliert.
Im Direktionsbezirk Chemnitz sieht es weiterhin am ungünstigsten aus. Der Zuzug ins Zentrum Chemnitz kann in etwa das natürliche Saldo ausgleichen, sodass die Bevölkerung der südwestsächsischen Stadt stagniert (0,0 % Veränderung in einem Jahr). Alle Landkreise verlieren jedoch weiter deutlich an Einwohner. Am stärksten der Erzgebirgskreis mit einem Minus von 1,3 %. In der Region sehen die demographischen Werte allesamt am schlechtesten aus. Das Industriezentrum Chemnitz mit etwa 243.000 Einwohnern kann bisher nicht die selbe Dynamik entfalten wie die attraktiven Städte Leipzig und Dresden. Insgesamt verliert der Direktionsbezirk Chemnitz 0,9 % seiner Bevölkerung in einem Jahr.

Montag, 5. November 2012

Arbeitslosenquote im Oktober 2012

Nach einer längeren Pause möchte ich meinen Blog wieder fortsetzten und dabei gleich mit den neuesten Zahlen vom sächsischen Arbeitsmarkt starten. Sachsens Arbeitslosenquote ist im Oktober 2012 auf 8,8 % gefallen. Das waren 0,6 % weniger als noch vor einem Jahr und das ist der niedrigste Stand der Quote seit 1991. Tatsächlich ist die gute Entwicklung des deutschen Abreitsmarkts seit der Finanzkrise zu einem großen Teil der erfolgreichen Entwicklung in den Neuen Ländern geschultet. Neben Berlin konnte besonders Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) Beschäftigung schaffen und die Arbeitslosenzahlen verringern. Dabei spiegeln die reinen Zahlen nicht einmal den ganzen Erfolg wider, denn es wurde zusätzlich noch viel marginale Beschäftigung abgebaut.


In der vorstehenden Tabelle werden die aktuellen Zahlen für die sächsischen Landkreise und Städte gezeigt. Bei der regionalen Betrachtung fällt besonders auf, dass Leipzig äußerst erfolgreich seine Arbeitslosenquote verringern konnte. Die größte Stadt Sachsen war lange Zeit abgeschlagen auf den hinteren Rängen, meist weit unter Durchschnitt. Mittlerweile liegt die Quote fast auf dem selben Niveau wie die von Chemnitz bei 10,5 %. Die Tendenz geht weiter in Richtung Verbesserung. Leipzig zeigt die stärkste Veränderung der Quote unter den sächsischen Regionen seit 2011. Davon profitieren auch die benachbarten Landkreise, denn Nordsachsen und der Landkreis Leipzig steigen weiter auf und können ihre Quote signifikant verringern.
In der Stadt Chemnitz stagnieren die Zahlen allerdings. Chemnitz liegt mittlerweile auf den hinteren Rängen, denn die Quote hat sich nur um 0,1 % auf 10,3 % verbessert. In den benachbarten Landkreisen um Chemnitz herum sieht es allerdings weitaus besser aus. Alle liegen auf den vorderen Rängen. Der Vogtlandkreis, Zwickau, der Erzgebirgskreis und Mittelsachsen haben alle eine Arbeitslosenquote geringer als 8,0 %. Die etablierte mittelständische Industriestruktur der Region ist nur ein Teil der Erklärung für die niedrigen Zahlen. Auch der demografische Wandel drückt die Abreitslosenzahlen stark und die Chemnitzer Region ist einer der am stärksten betroffenen Gebiete von Abwanderung gewesen.
Auch die Dresdner Region kann ihre Arbeitslosenquoten senken, ohne dabei so spektakuläre Erfolge zu zeigen wie Leipzig. Die Stadt Dresden hat eine Quote von aktuell 8,6 % und ist damit die sächsische Stadt mit der geringsten Arbeitslosigkeit. Die Region zeigt wieder eine starke Diversität. Der Landkreis Meißen kann seine Zahlen seit 2011 stark verbessern (nur Leipzig konnte dies noch mehr), jedoch stagnierten sie im Kreis Bautzen komplett. Görlitz an der polnischen Grenze ist weiterhin der Kreis mit der höchsten Arbeitslosigkeit in Sachsen. Trotzdem gibt es keinen Kreis in Sachsen in dem sich die Arbeitslosenquote erhöht hätte.