Ende Juni 2012 hatte Sachsen 4,128 Millionen Einwohner. Das
ist ein Rückgang um etwa 10.000 oder 0,2 % zum Sommer 2011. Damit schrumpft
zwar die Bevölkerung im Freistaat weiter, das Tempo hat sich aber stark
abgeschwächt. Im vergleichbaren Zeitraum zuvor betrug der Verlust noch 15.000
oder 0,4 %. Weiter sterben im Land Sachsen mehr Menschen als geboren werden,
aber wieder gibt es einen Wanderungsgewinn. Da mittlerweile mehr Menschen in
den Freistaat ziehen als ihn verlassen, wird das demographische Geburtendefizit
fast ausgeglichen.
In den Regionen Sachsens gibt es starke Unterschiede der
Bevölkerungsentwicklung. Das zeigt sich auch wieder im Zeitraum von Juni 2011
zu Juni 2012. Die Stadt Leipzig ist in danach um fast 10.000 Bürger gewachsen (1,8
%). Damit erhöht sich die Geschwindigkeit mit der die Metropole im Norden
Sachsens wächst weiter. Mit 535.000 Einwohner ist Leipzig die größte Stadt
Sachsens. Die benachbarten Landkreise von Leipzig schrumpfen zwar weiter, aber
der starke Zuwachs der Stadt verhilft dem Direktionsbezirk insgesamt zum
Wachstum. Die Bevölkerung der Messestadt steigt bekanntlich schon seit einigen
Jahren, aber dass die Zuwachsraten sich sogar in letzter Zeit noch steigern, ist
beachtlich.
Auch die Stadt Dresden wächst weiter kräft, aber kann mit
Leipzig nicht ganz mithalten. Die Landeshauptstadt hat nun etwa 531.000
Einwohner, ein Plus von ca. 6.600 Bürgern (1,3 %) in einem Jahr. Die Landkreise
Meißen und Sächsische Schweiz können etwas vom Wachstum des benachbarten
Dresdens profitieren. Sie sind die Landkreise mit dem geringsten Bevölkerungsrückgang
in Sachsen. Im Ostteil des Landes befindet sich jedoch auch der Landkreis mit
dem stärksten Rückgang in Sachsen: Görlitz schrumpft um 1,3 % in einem Jahr.
Die Verluste der Landkreise und die Gewinner der Stadt Dresden gleichen sich in
etwa aus, sodass der Direktionsbezirk Dresden insgesamt stagniert und nur 0,1 %
seiner Bevölkerung verliert.
Im Direktionsbezirk Chemnitz sieht es weiterhin am
ungünstigsten aus. Der Zuzug ins Zentrum Chemnitz kann in etwa das natürliche
Saldo ausgleichen, sodass die Bevölkerung der südwestsächsischen Stadt
stagniert (0,0 % Veränderung in einem Jahr). Alle Landkreise verlieren jedoch
weiter deutlich an Einwohner. Am stärksten der Erzgebirgskreis mit einem Minus
von 1,3 %. In der Region sehen die demographischen Werte allesamt am
schlechtesten aus. Das Industriezentrum Chemnitz mit etwa 243.000 Einwohnern
kann bisher nicht die selbe Dynamik entfalten wie die attraktiven Städte
Leipzig und Dresden. Insgesamt verliert der Direktionsbezirk Chemnitz 0,9 % seiner
Bevölkerung in einem Jahr.