Samstag, 13. Juli 2013

Investitionen in der Boomtown Leipzig

Leipzig ist momentan eine der sich am rasantesten entwickelnden Städte der Bundesrepublik. Die sächsische Großstadt profitiert vom allgemeinen Wanderungstrend in die Innenstädte. Nach Jahren der Suburbanisierung zieht es die Menschen verstärkt in die Stadt und davon profitiert Leipzig als eines der größten Zentren Ostdeutschlands besonders. Die Halbmillionenstadt hat im Bundesvergleich eine der stärksten Zuwachsraten der Bevölkerungszahl. Das ist neben der Attraktivität des günstigen Wohnraumangebotes auch der guten Entwicklung der Leipziger Wirtschaft zu verdanken.
Leipzig ist seit dem Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft eine der ärmsten Regionen in Deutschland. Doch seit einigen Jahren boomt die Stadt wieder und alle wirtschaftlichen Indikatoren – bei niedrigem Ausgangsniveau – verbessern sich rasant. So hat Leipzig einen starken Anstieg der Erwerbstätigenzahl zu verzeichnen. Gleichzeitig gibt es starken Zuzug und die Arbeitslosenquote geht zurück. Leipzig hat sich durch seine zentrale Lage mittlerweile wieder als Logistik- und Transporthub etabliert. Der Umbau des mitteldeutschen S-Bahnnetzes und die baldige Fertigstellung der Autobahn 72 von Chemnitz nach Leipzig sollte diese Entwicklung weiter vorantreiben.


Die IHK-Leipzig stellt regelmäßig eine Übersicht über Investitionen in den Kammerbezirk her. Die Tabelle gibt eine Zusammenfassung der Investitionen zum Stand 2013. Der Bau des City-Tunnels für die S-Bahn in Leipzig ist die größte einzelne Investition. Dieses Projekt neigt sich seiner Fertigstellung entgegen und wird die Infrastruktur im Raum Leipzig grundlegend verbessern. Daneben stechen die Werkserweiterungen von BMW und Porsche hervor. Die Autobauer investieren in den Leipziger Standort zusammen rund eine Milliarde Euro. Auch diese Erweiterungen werden in etwa einem halben Jahr zu ende gebracht worden sein. Es ist davon auszugehen, dass diese Investitionen entscheidend zum Wirtschaftswachstum aktuell und in der Zukunft in Leipzig beitragen.
Weitere große Investitionsvorhaben betreffen den Sektor Bildung. Die Universität Leipzig und die HTWK Leipzig errichten zurzeit einige Neubauten. Außerdem steckt die Stadt über 100 Millionen Euro in Schulen und Kitas. Dies ist auch aufgrund der stark steigenden Bevölkerung und der sich verbessernden Demographie dringend notwendig. Mit der Zunahme der Einwohnerzahl in der Messestadt steigen auch die Investitionen in den Wohnungsbau. Einige große Projekte sind aufgrund ihres großen Investitionsvolumen hier aufgeführt. Hinzu kommen aber noch eine Vielzahl von Einzelinvestitionen, die alle den Bausektor und den Immobiliensektor antreiben. Auch der Einzelhandel in der Stadt wächst mit der gesunden wirtschaftlichen Entwicklung mit. Nachdem die Höfe am Brühl fertiggestellt wurden, ist momentan das benachbarte Projekt Hainspitze in der Hainstraße die größte Investition, um Büro- und Einzelhandelsflächen in der Innenstadt bereit zustellen.
Die IHK-Leipzig gibt außerdem Auskunft über große Investitionsprojekte in den benachbarten Landkreisen Leipzig und Nordsachsen. Diese profitieren zunehmen von der Attraktivität Leipzigs. So verzeichnen mittlerweile einige Städte im Einzugsgebiet, wie Markkleeberg oder Taucha, auch eine Bevölkerungszunahme. Die meisten Investitionsgelder im Landkreis Leipzig fließen, außer in Infrastrukturprojekte von Schiene und Autobahn, in das Neuseenland. Im Landkreis Nordsachsen konzentrieren sich die meisten Investitionen auf den Logistikstandort Flughafen Halle/Leipzig. Dessen positive Entwicklung strahlt zunehmend auf die gesamte Region aus.

Sonntag, 7. Juli 2013

Aktuelle Konjunktur in Sachsen

Die Dresdner Niederlassung des Ifo Instituts hat seine Konjunkturprognose 2013/14 für Ostdeutschland und Sachsen veröffentlicht. Dies soll Anlass sein, einen Blick auf die aktuelle Konjunktur im Freistaat zu werfen. Die Wirtschaft in Sachsen hat ein schwieriges erstes Halbjahr 2013 erlebt. Bereits 2012 war die sächsische Wirtschaft leicht geschrumpft und auch der Anfang des neuen Jahres war eher schwach. Die Industriekonjunktur in Deutschland und Europa hat über den Winter negative Signale ausgesendet und besonders die Nachfrage nach Investitionsgütern sah schlecht aus. Sachsen hat dies relativ stark mitgenommen, denn in dem Bundesland hat die industrielle Wertschöpfung einen hohen Anteil an der Gesamtwirtschaft. Aus dem selben Grund jedoch, soll auch die Erholung der Konjunktur ab dem zweiten Halbjahr 2013 in Sachsen etwas stärker sein als im Durchschnitt, wenn die nationale und internationale Nachfrage wieder anzieht.
Das Ifo Institut rechnet 2013 mit einem geringen Wachstum von 0,5 % in Sachsen. Das ist aber leicht höher als das Wachstum in Ostdeutschland (0,4 %). Insgesamt wird wohl dieses Jahr ein schwächeres, nach den eher rasanten Vorjahren in Deutschland. Das schlägt auch langsam auf die Arbeitskräftenachfrage durch. Diese entwickelt sich immer etwas verzögert, sodass dieses Jahr noch mit einer Steigerung der Erwerbstätigenzahl in Sachsen um 0,5 % zu rechnen ist. Im folgenden Jahr wird allerdings diese Zahl nur noch stagnieren. Aktuell sinkt die Arbeitslosenquote noch recht rasant, wenn auch weniger stark als in den Jahren zuvor. Im Gegenteil zur Situation in West- und Süddeutschland, wo im Juni die Abreitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen sind, sank in den ostdeutschen Bundesländern die Zahl um ordentliche 0,4 %. In Sachsen ist weiterhin besonders in der Region Leipzig, aber auch in Görlitz und in der Stadt Chemnitz ein starker Abbau der Arbeitslosigkeit zu beobachten.
In Sachsen wird die Industrie im Jahr 2013 mit 0,7 % wachsen. Dieser recht niedrige Wert wird besonders von den schwachen ersten Monaten des Jahres beeinflusst. In dieser Zeit war auch die Baukonjunkur recht schlecht, da es einen langen und kalten Winter gab. Im zweiten Halbjahr wird damit gerechnet, dass die Konjunktur wieder anzieht, da viele aufgeschobene Auträge abgearbeitet werden könne. Auch der Wiederaufbau nach dem Hochwasser im Juni wird wohl einen Schub bedeuten, sodass das Baugewerbe in Sachsen um 2,4 % wachsen wird. Aber die Dienstleistungsbranchen in Sachsen haben ein schwaches erstes Halbjahr erlebt. Hinzu kommt noch, dass der öffentliche Sektor keine expansiven Signale an die Wirtschaft im Jahr 2013 ausstrahlt, sondern die Wertschöpfung in diesem Bereich stagnieren wird.