Sonntag, 7. Juli 2013

Aktuelle Konjunktur in Sachsen

Die Dresdner Niederlassung des Ifo Instituts hat seine Konjunkturprognose 2013/14 für Ostdeutschland und Sachsen veröffentlicht. Dies soll Anlass sein, einen Blick auf die aktuelle Konjunktur im Freistaat zu werfen. Die Wirtschaft in Sachsen hat ein schwieriges erstes Halbjahr 2013 erlebt. Bereits 2012 war die sächsische Wirtschaft leicht geschrumpft und auch der Anfang des neuen Jahres war eher schwach. Die Industriekonjunktur in Deutschland und Europa hat über den Winter negative Signale ausgesendet und besonders die Nachfrage nach Investitionsgütern sah schlecht aus. Sachsen hat dies relativ stark mitgenommen, denn in dem Bundesland hat die industrielle Wertschöpfung einen hohen Anteil an der Gesamtwirtschaft. Aus dem selben Grund jedoch, soll auch die Erholung der Konjunktur ab dem zweiten Halbjahr 2013 in Sachsen etwas stärker sein als im Durchschnitt, wenn die nationale und internationale Nachfrage wieder anzieht.
Das Ifo Institut rechnet 2013 mit einem geringen Wachstum von 0,5 % in Sachsen. Das ist aber leicht höher als das Wachstum in Ostdeutschland (0,4 %). Insgesamt wird wohl dieses Jahr ein schwächeres, nach den eher rasanten Vorjahren in Deutschland. Das schlägt auch langsam auf die Arbeitskräftenachfrage durch. Diese entwickelt sich immer etwas verzögert, sodass dieses Jahr noch mit einer Steigerung der Erwerbstätigenzahl in Sachsen um 0,5 % zu rechnen ist. Im folgenden Jahr wird allerdings diese Zahl nur noch stagnieren. Aktuell sinkt die Arbeitslosenquote noch recht rasant, wenn auch weniger stark als in den Jahren zuvor. Im Gegenteil zur Situation in West- und Süddeutschland, wo im Juni die Abreitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen sind, sank in den ostdeutschen Bundesländern die Zahl um ordentliche 0,4 %. In Sachsen ist weiterhin besonders in der Region Leipzig, aber auch in Görlitz und in der Stadt Chemnitz ein starker Abbau der Arbeitslosigkeit zu beobachten.
In Sachsen wird die Industrie im Jahr 2013 mit 0,7 % wachsen. Dieser recht niedrige Wert wird besonders von den schwachen ersten Monaten des Jahres beeinflusst. In dieser Zeit war auch die Baukonjunkur recht schlecht, da es einen langen und kalten Winter gab. Im zweiten Halbjahr wird damit gerechnet, dass die Konjunktur wieder anzieht, da viele aufgeschobene Auträge abgearbeitet werden könne. Auch der Wiederaufbau nach dem Hochwasser im Juni wird wohl einen Schub bedeuten, sodass das Baugewerbe in Sachsen um 2,4 % wachsen wird. Aber die Dienstleistungsbranchen in Sachsen haben ein schwaches erstes Halbjahr erlebt. Hinzu kommt noch, dass der öffentliche Sektor keine expansiven Signale an die Wirtschaft im Jahr 2013 ausstrahlt, sondern die Wertschöpfung in diesem Bereich stagnieren wird.

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