Die Dresdner Niederlassung des Ifo Instituts hat seine Konjunkturprognose
2013/14 für Ostdeutschland und Sachsen veröffentlicht. Dies soll Anlass sein,
einen Blick auf die aktuelle Konjunktur im Freistaat zu werfen. Die Wirtschaft
in Sachsen hat ein schwieriges erstes Halbjahr 2013 erlebt. Bereits 2012 war
die sächsische Wirtschaft leicht geschrumpft und auch der Anfang des neuen
Jahres war eher schwach. Die Industriekonjunktur in Deutschland und Europa hat über
den Winter negative Signale ausgesendet und besonders die Nachfrage nach
Investitionsgütern sah schlecht aus. Sachsen hat dies relativ stark
mitgenommen, denn in dem Bundesland hat die industrielle Wertschöpfung einen hohen
Anteil an der Gesamtwirtschaft. Aus dem selben Grund jedoch, soll auch die
Erholung der Konjunktur ab dem zweiten Halbjahr 2013 in Sachsen etwas stärker
sein als im Durchschnitt, wenn die nationale und internationale Nachfrage
wieder anzieht.
Das Ifo Institut rechnet 2013 mit einem geringen Wachstum von
0,5 % in Sachsen. Das ist aber leicht höher als das Wachstum in Ostdeutschland
(0,4 %). Insgesamt wird wohl dieses Jahr ein schwächeres, nach den eher
rasanten Vorjahren in Deutschland. Das schlägt auch langsam auf die
Arbeitskräftenachfrage durch. Diese entwickelt sich immer etwas verzögert,
sodass dieses Jahr noch mit einer Steigerung der Erwerbstätigenzahl in Sachsen
um 0,5 % zu rechnen ist. Im folgenden Jahr wird allerdings diese Zahl nur noch
stagnieren. Aktuell sinkt die Arbeitslosenquote noch recht rasant, wenn auch
weniger stark als in den Jahren zuvor. Im Gegenteil zur Situation in West- und
Süddeutschland, wo im Juni die Abreitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr
leicht gestiegen sind, sank in den ostdeutschen Bundesländern die Zahl um ordentliche
0,4 %. In Sachsen ist weiterhin besonders in der Region Leipzig, aber auch in
Görlitz und in der Stadt Chemnitz ein starker Abbau der Arbeitslosigkeit zu
beobachten.
In Sachsen wird die Industrie im Jahr 2013 mit 0,7 % wachsen. Dieser
recht niedrige Wert wird besonders von den schwachen ersten Monaten des Jahres
beeinflusst. In dieser Zeit war auch die Baukonjunkur recht schlecht, da es einen
langen und kalten Winter gab. Im zweiten Halbjahr wird damit gerechnet, dass
die Konjunktur wieder anzieht, da viele aufgeschobene Auträge abgearbeitet
werden könne. Auch der Wiederaufbau nach dem Hochwasser im Juni wird wohl einen
Schub bedeuten, sodass das Baugewerbe in Sachsen um 2,4 % wachsen wird. Aber
die Dienstleistungsbranchen in Sachsen haben ein schwaches erstes Halbjahr
erlebt. Hinzu kommt noch, dass der öffentliche Sektor keine expansiven Signale
an die Wirtschaft im Jahr 2013 ausstrahlt, sondern die Wertschöpfung in diesem
Bereich stagnieren wird.
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