Sachsen hat im letzten Jahr Waren im Wert von fast 25 Milliarden Euro ins Ausland exportiert. Das sind 27,5 % mehr als ein Jahr zuvor. Damit sind die sächsischen Ausfuhren so stark gewachsen wie in keinem anderen Flächenland in Deutschland. Auch die Exporte der anderen beiden mitteldeutschen Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt sind mit 23 % und 21 % stärker gewachsen als der deutsche Durchschnitt, der um 19,4 % zugelegt hat.
Damit konnte das Industrieland Sachsen an der weltweiten Erholung der Wirtschaft nach dem Einbruch des Handels im Jahr 2009 teilhaben. Insgesamt wird die Industrie, die besonders am Exportgeschäft verdient, einen großen Beitrag zum sächsischen Wirtschaftswachstum im letzten Jahr beigetragen haben. Das Exportvolumen von fast 25 Milliarden Euro stellt einen neuen Rekord dar. Der bisherige Höchststand wurde vor der Krise im Jahr 2007 mit 23,4 Milliarden Euro erzielt.
Angaben in welche Länder die Ausfuhren gingen, gibt es bisher nur für den Zeitraum von Januar bis September 2010. Als größter Kunde hat sich mittlerweile China etabliert, der in diesem Zeitraum Waren im Wert von über 1,5 Milliarden Euro gekauft hat. In Asien ist außerdem Malaysia ein wichtiger Handelspartner, mit dem enge Kooperationen im Mikroelektronikgeschäft bestehen. Dort wurden Waren im Wert von über 800 Millionen Euro hingeliefert. Auch die USA haben sich wieder erholt und nahmen 1,4 Milliarden Euro teure Waren ab. Die anderen großen Handelspartner sind hauptsächlich europäische Staaten, besonders Frankreich (1 Milliarde €), Polen (970 Mio. €), Italien (953 Mio. €), Großbritannien (882 Mio. €) und Spanien (812 Mio. €).
In den letzten Monaten gab es eine ganze Reihe erfreulicher Nachrichten zum Aufschwung der Industrie in Sachsen. So hat etwa BMW entschieden sein neues Elektroauto in Leipzig zu bauen und erweitert deshalb sein vorhandenes Werk. Auch Porsche baut seine Fabrik in Leipzig stark aus und will dort ein neues Modell vom Band laufen lassen. Damit entstehen in der Leipziger Automobilindustrie fast 2000 neue Jobs und viele weitere werden in Zulieferfirmen und Dienstleistungsunternehmen folgen.
Auch VW hat angekündigt sein Fertigungswerk in Zwickau und das Motorenwerk in Chemnitz auszubauen und die Produktion auszudehnen. Daraufhin hat der Zulieferer Magna angekündigt eine Niederlassung in Meerane, in Südwestsachsen, aufzubauen. Neben der Automobilindustrie wachsen auch die Elektronikindustrie. In Freiberg baut das Photovoltaik-Unternehmen Solarworld gerade seine Fertigung massiv aus. In der kleinen Stadt in Mittelsachsen wird bereits die dritte Fabrik am Standort aufgebaut und der Umsatz hat im letzten Jahr die Milliarden-Grenze erreicht.
Auch die Dresdner Mikroelektronikindustrie erholt sich wieder. Der große Leuchtturm Globalfoundries will 1,3 Milliarden Euro in die Erweiterung seines Werkes in der Elbestadt stecken. Mit dem Aufschwung der Automobil- und Elektronikindustrie in Sachsen ist der Exporterfolg zu erklären. Die angekündigten beziehungsweise bereits angefangenen Werkserweiterungen werden auch für das Jahr 2011 und darüber hinaus Impulse setzten. Der weiterhin expandierende Welthandel wird auch in diesem Jahr das Exportgeschäft wachsen lassen, wenn auch nicht ganz so stark wie vergangenes Jahr.
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