Die neuen Arbeitslosenzahlen für den Februar 2011 von der Bundesagentur für Arbeit nehme ich mal zum Anlass, um einen Vergleich zu den Zahlen von vor einem Jahr, also im Februar 2010, zu ziehen. Sachsen profitiert von zwei Dingen, die die Arbeitslosenquote günstig entwickeln lassen: erstens der demografische Wandel und zweitens die gute Konjunktur nach der Krise, die in Ostdeutschland auf einen erfolgreichen Strukturwandel trifft. Die Folge ist, dass Sachsen Schritt für Schritt die große strukturelle Arbeitslosigkeit abbauen kann. Derzeit liegt die Arbeitslosenquote bei 12,4 % - zum Vergleich: vor fünf Jahren lag die Quote im Februar 2006 noch bei 19,6 %!
Die Arbeitslosenquote hat sich im Februar nicht erhöht, obwohl in den Wintermonaten die Arbeitslosigkeit normalerweise etwas ansteigt. Die gute Konjunktur hat diesen saisonbedingten Anstieg verhindert. Für die nächsten Monate wird ein weiterer Abbau der Arbeitslosigkeit in Sachsen wie auch deutschlandweit erwartet. Die Aufträge im Baugewerbe, die aufgrund des starken Winters aufgeschoben werden mussten, können im Frühling nachgeholt werden. Daher wird die Konjunktur sehr gut laufen und Menschen werden neben der Industrie auch in der Bauwirtschaft neue Arbeit finden.
Die aktuelle Lage in den Kreisen sieht wie folgt aus:
An den aktuellen Arbeitslosenquoten in den Kreisen Sachsens lassen sich einige regionale Entwicklungen feststellen. Schon seit längerem hat der Direktionsbezirk Leipzig eine überdurchschnittlich hohe Quote. Auch Görlitz an der polnischen Grenze zeigt seine strukturelle Schwäche durch eine selbst im sächsischen Vergleich sehr hohe Arbeitslosigkeit (15,6 %). Die Kreise im Direktionsbezirk Chemnitz hingegen entwickeln sich überdurchschnittlich gut. Dies ist ein Muster, das sich schon seit einigen Jahren so manifestiert hat. Alle Landkreise im Bezirk Chemnitz liegen unter 12 % und damit unter dem sächsischen Durchschnitt. Die Stadt Chemnitz liegt mit 12,5 % in etwa im Durchschnitt. Das ist nicht so gut wie die Quote der Stadt Dresden mit 11,5 %, aber viel besser als Leipzigs 14,0 %.
In der Verringerung der Arbeitslosigkeit gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr - die Dynamikbetrachtung sozusagen - kann auch Südwestsachsen punkten. Die stärkste Verbesserung schafft der Erzgebirgskreis (-2,2 %), danach kommt Zwickau (-1,8 %) und Mittelsachsen (-1,5 %). In Bautzen hingegen stagnierte der Abbau und die Quote liegt sogar minimal über der Vorjahresquote (+0,1 %). Insgesamt zeichnet sich aber ein positives Bild von der Arbeitsmarktentwicklung in Sachsen. Besonders der Ausblick auf die nähere Zukunft ist gut und wird vielen Landkreisen ermöglichen die Arbeitslosenquote unter die 10 % Marke zu drücken.
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