Anlässlich der Veröffentlichung neuer Zahlen zum Bevölkerungsstand am Stichtag 30.6.2011 durch das Statistische Landesamt Sachsen, möchte ich mal wieder einen Überblick dazu geben. Erfreulich ist, dass sich der Bevölkerungsrückgang in Sachsen etwas verlangsamt. Das ist besonders bedingt durch weniger Fortzüge und mehr Zuzüge im Vergleich zu den letzten Jahren. Besonders aber die hohe Sterberate hat die Bevölkerung in Sachsen auch von Mitte 2010 bis Mitte 2011 wieder senken lassen. Der aktuelle Bevölkerungsstand in Sachsen beträgt nun 4,139 Millionen. Das sind 15.000 weniger als zum selben Zeitpunkt ein Jahr zuvor.
Den größten Bevölkerungsverlust hatte der Direktionsbezirk Chemnitz hinzunehmen. Die Bevölkerung fiel hier um 14.500 auf 1,518 Millionen. Ostsachsen, mit der Landeshauptstadt Dresden und den umliegenden Landkreisen bis an die polnische Grenze, verlor etwa 4.400 Einwohner auf nun 1,623 Millionen. Der Direktionsbezirk Leipzig in Nordsachsen gewann sogar insgesamt an Einwohner: ein Plus von circa 4000 macht einen aktuellen Bevölkerungsstand von 0,997 Millionen.
Auf der Ebene der Städte und Landkreise haben wieder einzig Leipzig und Dresden einen Bevölkerungsgewinn verbuchen können. Leipzig gewann dabei in einem Jahr über 8000 neue Einwohner und der Gesamtstand beträgt jetzt 525.245. Das sind etwas mehr als in Dresden, wo über 6000 neue Einwohner hinzukamen und der Bevölkerungsstand nun bei 534.519 liegt. Dabei ziehen die beiden großen Städte auch ihre Regionen mit. Die Attraktivität Leipzigs lässt die Bevölkerungszahl im nördlichen Sachsen insgesamt steigen und in der Dresdner Region sind die angrenzenden Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz diejenigen Landkreise in Sachsen die am wenigsten Einwohner verlieren. Das Umland der großen Städte kann deutlich von deren Wachstum profitieren, während periphere Gebiete besonders an der polnischen und tschechischen Grenze stark an Einwohner verlieren.
Die Bevölkerung in der Stadt Chemnitz blieb immerhin stabil. Das Zentrum von Südwestsachsen verlor nur 66 Einwohner in einem Jahr und hat aktuell eine Bevölkerung von 242.675. Alle umliegenden Landkreise verloren aber weiter deutlich an Einwohnern. Weiterhin ist der Erzgebirgskreis der bevölkerungsreichste Landkreis in Sachsen mit über 366.000 Einwohnern. Er verlor aber mit über 4000 Einwohnern so stark wie kein anderer. Auch in Mittelsachsen mit der Hauptstadt Freiberg und im Landkreis Zwickau reduzierte sich die Bevölkerung um fast 4000. Zwickau bleibt dabei mit fast 340.000 Einwohnern auf kleiner Fläche der am dichtesten besiedelte Landkreis in Sachsen.
Dienstag, 27. Dezember 2011
Freitag, 16. Dezember 2011
INSM Städteranking 2011
Das neue Städteranking 2011 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (Link) ist herausgekommen. Jährlich bewertet die arbeitgebernahe Initiative die wirtschaftliche Situation der größten deutschen Städte. Dazu werden zahlreiche Indikatoren ausgewertet. Ergebnis ist neben dem Niveauranking auch ein Dynamikranking, welches die Verbesserung der Indikatoren über die letzten fünf Jahre abbildet. Letztes Jahr wurden noch 100 Städte untersucht und die sächsischen Metropolen schnitten nicht sonderlich gut ab (Link). Diesmal beschränkte man sich auf die 50 größten Städte, sodass zwar Dresden, Leipzig und Chemnitz noch dabei sind, die Aufsteiger von letztem Jahr Jena und Potsdam aber nicht mehr.
Im Niveauranking der INSM liegt München mit Abstand auf Platz 1. Dresden ist mit Platz 26 beste ostdeutsche Stadt. Chemnitz erreicht Platz 37 und Leipzig kommt nur auf Platz 45. Soweit keine große Überraschung. Im Dynamikranking kann Leipzig mit einem 2. Platz hinter Kassel glänzen. Allerdings kommt die sächsische Metropole ja auch von einem niedrigen Niveau. Chemnitz erreicht hier Platz 10 und komplettiert damit eine starke Performance der ostdeutschen Städte im Dynamikranking. Denn unter den Top 10 befinden sich 7 ostdeutsche Kommunen inklusive Berlin. Dagegen ist der 19. Platz von Dresden fast schon mittelmäßig.
Die Statistiken geben auch einige detailliertere Auskunft über die Lage bestimmter Indikatoren. Für Dresden z.B. zeigen die demografischen Werte alle eine hervorragende Lage an. Die Landeshauptstadt hat hier bundesweite Bestwerte. Der Anteil der jungen Bevölkerung ist besonders groß, nur München hat einen insgesamt schnelleren Bevölkerungszuwachs und trotzdem schafft es Dresden besonders viele ältere Arbeitnehmer in Beschäftigung zu bringen. Dass die Elbestadt bei den Gästeübernachtungen auf Platz 4 und bei dem Anteil der Hochqualifizierten auf Rang 3 kommt, zeigt die Attraktivität der Stadt. Ein besonders starkes Ergebnis legt Dresden bei der Einkommenssteuerkraft hin, die verbesserte sich um 72 % - Platz 1 ins Deutschland. Die größten Schwächen zeigt Dresden trotzdem gerade im Niveau wichtiger Indikatoren wie „verfügbares Einkommen“ und „Einkommenssteuerkraft“. Auch wenn diese wachsen, so liegen die Werte noch weit hinter westdeutschen vergleichbaren Städten zurück.
Leipzig hat seine gute Platzierung im Dynamikranking besonders der starken Verbesserung seines Arbeitsmarkts zu verdanken. In den letzten fünf Jahren konnte keine Stadt in Deutschland seine Arbeitslosenquote so verringern und keine konnte so viele sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze schaffen wie die sächsische Metropole. Durch die gesteigerte Attraktivität kann Leipzig viele neue Einwohner anziehen und dadurch verbessert sich auch die demographische Lage. Die starken Verbesserungen in der wirtschaftlichen Lage der Stadt können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die größte Stadt Sachsens immer noch eine besonders arme Stadt im bundesdeutschen Vergleich ist. So ist Leipzig bei der Einkommenssteuerkraft letzter und auch bei dem verfügbaren Einkommen und dem BIP pro Einwohner sieht es nicht viel besser aus.
Auch der Chemnitzer Arbeitsmarkt hat sich gut entwickelt und verhilft der dritten Stadt Sachsens auf einen vorderen Platz im Dynamikranking. Besonders auch ältere Menschen werden hier hervorragend in den Arbeitsmarkt integriert. In den Umfragen bei den Unternehmen schnitt Chemnitz sehr gut ab: 71 % der Unternehmen hielten die Stadt für wirtschaftsfreundlich, 90 % bewerteten die öffentliche Sicherheit als positiv und über 50 % stimmten der Aussage zu, dass die Stadtverwaltung sparsam und wirtschaftlich arbeitet. Die Schwächen von Chemnitz liegen erwartungsgemäß in der demografischen Entwicklung. In keiner deutschen Stadt ist der Anteil der jungen Bevölkerung so niedrig und dieser Indikator verschlechtert sich auch noch rasant.
Im Niveauranking der INSM liegt München mit Abstand auf Platz 1. Dresden ist mit Platz 26 beste ostdeutsche Stadt. Chemnitz erreicht Platz 37 und Leipzig kommt nur auf Platz 45. Soweit keine große Überraschung. Im Dynamikranking kann Leipzig mit einem 2. Platz hinter Kassel glänzen. Allerdings kommt die sächsische Metropole ja auch von einem niedrigen Niveau. Chemnitz erreicht hier Platz 10 und komplettiert damit eine starke Performance der ostdeutschen Städte im Dynamikranking. Denn unter den Top 10 befinden sich 7 ostdeutsche Kommunen inklusive Berlin. Dagegen ist der 19. Platz von Dresden fast schon mittelmäßig.
Die Statistiken geben auch einige detailliertere Auskunft über die Lage bestimmter Indikatoren. Für Dresden z.B. zeigen die demografischen Werte alle eine hervorragende Lage an. Die Landeshauptstadt hat hier bundesweite Bestwerte. Der Anteil der jungen Bevölkerung ist besonders groß, nur München hat einen insgesamt schnelleren Bevölkerungszuwachs und trotzdem schafft es Dresden besonders viele ältere Arbeitnehmer in Beschäftigung zu bringen. Dass die Elbestadt bei den Gästeübernachtungen auf Platz 4 und bei dem Anteil der Hochqualifizierten auf Rang 3 kommt, zeigt die Attraktivität der Stadt. Ein besonders starkes Ergebnis legt Dresden bei der Einkommenssteuerkraft hin, die verbesserte sich um 72 % - Platz 1 ins Deutschland. Die größten Schwächen zeigt Dresden trotzdem gerade im Niveau wichtiger Indikatoren wie „verfügbares Einkommen“ und „Einkommenssteuerkraft“. Auch wenn diese wachsen, so liegen die Werte noch weit hinter westdeutschen vergleichbaren Städten zurück.
Leipzig hat seine gute Platzierung im Dynamikranking besonders der starken Verbesserung seines Arbeitsmarkts zu verdanken. In den letzten fünf Jahren konnte keine Stadt in Deutschland seine Arbeitslosenquote so verringern und keine konnte so viele sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze schaffen wie die sächsische Metropole. Durch die gesteigerte Attraktivität kann Leipzig viele neue Einwohner anziehen und dadurch verbessert sich auch die demographische Lage. Die starken Verbesserungen in der wirtschaftlichen Lage der Stadt können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die größte Stadt Sachsens immer noch eine besonders arme Stadt im bundesdeutschen Vergleich ist. So ist Leipzig bei der Einkommenssteuerkraft letzter und auch bei dem verfügbaren Einkommen und dem BIP pro Einwohner sieht es nicht viel besser aus.
Auch der Chemnitzer Arbeitsmarkt hat sich gut entwickelt und verhilft der dritten Stadt Sachsens auf einen vorderen Platz im Dynamikranking. Besonders auch ältere Menschen werden hier hervorragend in den Arbeitsmarkt integriert. In den Umfragen bei den Unternehmen schnitt Chemnitz sehr gut ab: 71 % der Unternehmen hielten die Stadt für wirtschaftsfreundlich, 90 % bewerteten die öffentliche Sicherheit als positiv und über 50 % stimmten der Aussage zu, dass die Stadtverwaltung sparsam und wirtschaftlich arbeitet. Die Schwächen von Chemnitz liegen erwartungsgemäß in der demografischen Entwicklung. In keiner deutschen Stadt ist der Anteil der jungen Bevölkerung so niedrig und dieser Indikator verschlechtert sich auch noch rasant.
Samstag, 3. Dezember 2011
Sächsische Industrie mit kräftigem Plus
Die sächsische Industrie hat im September dieses Jahres einen neuen Umsatzrekord eingefahren. Mit fast 5 Milliarden Euro Umsatz wurde von den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes so viel erwirtschaftet wie noch nie zuvor in einem Monat. Darunter fallen auch 2 Milliarden Umsatz mit Kunden im Ausland. Damit erreicht auch der Wert der von der Industrie exportierten Waren einen neuen Bestwert.
Die Industrie im Freistaat schließt mit dem hervorragenden September ein starkes drittes Quartal ab und das Gesamtjahr 2011 wird ein erfolgreiches Jahr werden. Das Wachstum der Industrie ist wieder ein starkes Zugpferd für die sächsische Wirtschaft. In den ersten neun Monaten 2011 wurde rund 40 Milliarden Euro von den sächsischen Industriebetrieben umgesetzt. Das ist ein Zuwachs von 14,7 % zum Vorjahreszeitraum.
Die sehr gute Entwicklung schlägt sich auch in der steigenden Beschäftigung in den Industriebetrieben nieder. Im September haben gut 206.000 Menschen im Industriesektor gearbeitet. Letztes Jahr waren es nur 192.200 Beschäftigte. Die steigende Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe trägt auch dazu bei, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin entspannt.
Die Aktuelle Arbeitslosenquote in Sachsen liegt bei 9,4 % und damit genau ein Prozentpunkt unter dem Vorjahresstand. Die Quote steigt normalerweise in den Wintermonaten leicht an, doch der Novemberstand dieses Jahres ist derselbe wie im Vormonat. Besonders die großen Städte in Sachsen konnten die Arbeitslosenquote weiter verringern. In den Landkreisen stieg sie jedoch leicht an. In Dresden liegt sie aktuell bei 8,9 % und damit 1,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Chemnitz erreicht 10,2 % (1,3 Prozentpunkte weniger) und Leipzig 11,4 % (1,4 Prozentpunkte weniger).
Die Aussichten für das nächste Jahr haben sich leider aufgrund der allgemeinen Unsicherheit in Deutschland und Europa über die Schuldenkrise eingetrübt. Der Höhepunkt des Aufschwungs scheint wohl erst einmal erreicht zu sein. Trotzdem steht die sächsische Industrie mittelfristig gut da. Neben dem Ausbau der Leipziger Automobilwerke von BMW und Porsche hat auch VW angekündigt, in seine Werke in Zwickau, Chemnitz und Dresden 2,5 Milliarden Euro in den nächsten Jahren zu investieren.
Auch die Automobilzulieferindustrie entwickelt sich weiter rasant in Sachsen. Dieses Jahr wurde zum Beispiel das neue Werk des Abgasanlagenbauers Eberspächer in der Nähe von Dresden gebaut. Der Standort soll zweitgrößte Produktionsstätte des schwäbischen Konzerns werden. Außerdem hat Linamar in der Nähe des VW-Werkes Zwickau eine neue Fabrik für Schwungräder und Achsgetriebe errichtet. Auch Magna hat eine Investition zum Neubau einer Fabrik für Stoßdämpfer in unmittelbarer Umgebung angekündigt. Damit wird der Landkreis Zwickau seine Position als eines der Zentren der sächsischen Industrie weiter ausbauen können.
Die Industrie im Freistaat schließt mit dem hervorragenden September ein starkes drittes Quartal ab und das Gesamtjahr 2011 wird ein erfolgreiches Jahr werden. Das Wachstum der Industrie ist wieder ein starkes Zugpferd für die sächsische Wirtschaft. In den ersten neun Monaten 2011 wurde rund 40 Milliarden Euro von den sächsischen Industriebetrieben umgesetzt. Das ist ein Zuwachs von 14,7 % zum Vorjahreszeitraum.
Die sehr gute Entwicklung schlägt sich auch in der steigenden Beschäftigung in den Industriebetrieben nieder. Im September haben gut 206.000 Menschen im Industriesektor gearbeitet. Letztes Jahr waren es nur 192.200 Beschäftigte. Die steigende Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe trägt auch dazu bei, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin entspannt.
Die Aktuelle Arbeitslosenquote in Sachsen liegt bei 9,4 % und damit genau ein Prozentpunkt unter dem Vorjahresstand. Die Quote steigt normalerweise in den Wintermonaten leicht an, doch der Novemberstand dieses Jahres ist derselbe wie im Vormonat. Besonders die großen Städte in Sachsen konnten die Arbeitslosenquote weiter verringern. In den Landkreisen stieg sie jedoch leicht an. In Dresden liegt sie aktuell bei 8,9 % und damit 1,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Chemnitz erreicht 10,2 % (1,3 Prozentpunkte weniger) und Leipzig 11,4 % (1,4 Prozentpunkte weniger).
Die Aussichten für das nächste Jahr haben sich leider aufgrund der allgemeinen Unsicherheit in Deutschland und Europa über die Schuldenkrise eingetrübt. Der Höhepunkt des Aufschwungs scheint wohl erst einmal erreicht zu sein. Trotzdem steht die sächsische Industrie mittelfristig gut da. Neben dem Ausbau der Leipziger Automobilwerke von BMW und Porsche hat auch VW angekündigt, in seine Werke in Zwickau, Chemnitz und Dresden 2,5 Milliarden Euro in den nächsten Jahren zu investieren.
Auch die Automobilzulieferindustrie entwickelt sich weiter rasant in Sachsen. Dieses Jahr wurde zum Beispiel das neue Werk des Abgasanlagenbauers Eberspächer in der Nähe von Dresden gebaut. Der Standort soll zweitgrößte Produktionsstätte des schwäbischen Konzerns werden. Außerdem hat Linamar in der Nähe des VW-Werkes Zwickau eine neue Fabrik für Schwungräder und Achsgetriebe errichtet. Auch Magna hat eine Investition zum Neubau einer Fabrik für Stoßdämpfer in unmittelbarer Umgebung angekündigt. Damit wird der Landkreis Zwickau seine Position als eines der Zentren der sächsischen Industrie weiter ausbauen können.
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