Ende Mai dieses Jahres wurden die Ergebnisse des Zensus 2011
veröffentlicht, der die Bevölkerungsstatistiken in Deutschland und seinen
Gebietskörperschaften teils drastisch nach unten revidiert. Es war der erste
Zensus seit den 1980er Jahren und die auf den Melderegistern basierenden
Fortschreibungen waren immer ungenauer geworden. Nun stellte sich heraus, dass
in der Bundesrepublik im Mai 2011 nur 80,2 Mio. Menschen gelebt haben und damit
1,5 Mio. weniger als gedacht.
Auch in Sachsen wurde der Bevölkerungsstand im Mai 2011
erwartungsgemäß nach unten korrigiert. Vor zwei Jahren lebten nur 4,057 Mio
Menschen in Sachsen und somit fast 90 000 weniger als vermutet. Auch die Zahlen
der Städte und Landkreise wurden revidiert. Die Tabelle zeigt die Bevölkerung
im Mai 2011 nach neuen Zensus zahlen. Besonders deutlich musste Leipzig seine
Einwohnerzahl nach unten korrigieren, um vier Prozent. Nach damaligen
Einwohnerständen lieferten sich Dresden und Leipzig noch ein Rennen um den
Titel größte Stadt in Sachsen. Doch nach neuen Zahlen lag Dresden mit über 512
000 Einwohnern recht deutlich vor Leipzig mit 503 000 Einwohnern. Seither hatte
Leipzig jedoch ein höheres Bevölkerungswachstum, besonders durch Zuzug, sodass
heute die Messestadt sehr wahrscheinlich wieder größer ist als die Landeshauptstadt.
Relativ gering fiel die Revision der Zahlen in Chemnitz aus. Die Stadt
hatte rund 240 000 Einwohner. Das ist nur etwa ein Prozent weniger als gedacht.
Insgesamt musste in Sachsen die Statistik im bundesweiten Vergleich relativ
stark korrigiert werden, nämlich um etwa zwei Prozent. Nur in den Stadtstaaten
Berlin und Hamburg, sowie in Baden-Württemberg war die Unschärfe noch größer. Zu
vermuten ist, dass die Ungenauigkeiten in Sachsen besonders durch die starke Abwanderung
nach der Wiedervereinigung entstanden sind. Wahrscheinlich melden sich nicht
immer alle Umzügler korrekt bei den Einwohnermeldeämtern um. Die neuen Zahlen
zeigen, dass der Bevölkerungsschwund in Sachsen in Folge der Umwälzungen sogar
noch größer gewesen ist als gedacht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen