Donnerstag, 20. Juni 2013

Zensus Korrekturen der Bevölkerungsstatistik

Ende Mai dieses Jahres wurden die Ergebnisse des Zensus 2011 veröffentlicht, der die Bevölkerungsstatistiken in Deutschland und seinen Gebietskörperschaften teils drastisch nach unten revidiert. Es war der erste Zensus seit den 1980er Jahren und die auf den Melderegistern basierenden Fortschreibungen waren immer ungenauer geworden. Nun stellte sich heraus, dass in der Bundesrepublik im Mai 2011 nur 80,2 Mio. Menschen gelebt haben und damit 1,5 Mio. weniger als gedacht.
Auch in Sachsen wurde der Bevölkerungsstand im Mai 2011 erwartungsgemäß nach unten korrigiert. Vor zwei Jahren lebten nur 4,057 Mio Menschen in Sachsen und somit fast 90 000 weniger als vermutet. Auch die Zahlen der Städte und Landkreise wurden revidiert. Die Tabelle zeigt die Bevölkerung im Mai 2011 nach neuen Zensus zahlen. Besonders deutlich musste Leipzig seine Einwohnerzahl nach unten korrigieren, um vier Prozent. Nach damaligen Einwohnerständen lieferten sich Dresden und Leipzig noch ein Rennen um den Titel größte Stadt in Sachsen. Doch nach neuen Zahlen lag Dresden mit über 512 000 Einwohnern recht deutlich vor Leipzig mit 503 000 Einwohnern. Seither hatte Leipzig jedoch ein höheres Bevölkerungswachstum, besonders durch Zuzug, sodass heute die Messestadt sehr wahrscheinlich wieder größer ist als die Landeshauptstadt.
Relativ gering fiel die Revision der Zahlen in Chemnitz aus. Die Stadt hatte rund 240 000 Einwohner. Das ist nur etwa ein Prozent weniger als gedacht. Insgesamt musste in Sachsen die Statistik im bundesweiten Vergleich relativ stark korrigiert werden, nämlich um etwa zwei Prozent. Nur in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg, sowie in Baden-Württemberg war die Unschärfe noch größer. Zu vermuten ist, dass die Ungenauigkeiten in Sachsen besonders durch die starke Abwanderung nach der Wiedervereinigung entstanden sind. Wahrscheinlich melden sich nicht immer alle Umzügler korrekt bei den Einwohnermeldeämtern um. Die neuen Zahlen zeigen, dass der Bevölkerungsschwund in Sachsen in Folge der Umwälzungen sogar noch größer gewesen ist als gedacht.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen