Donnerstag, 12. September 2013

Regionales BIP Wachstum 2011

Eine regionale Auswertung des Bruttoinlandproduktes vom statistischen Landesamt Sachsen steht für 2011 bereit. Das nominale BIP in Sachsen ist um 3,2 % gestiegen, etwas langsamer als im Vorjahr, als es noch um 4,2 % zunahm. In beiden Jahren war dies weniger als der bundesdeutsche Schnitt. Auch 2011 gab es wieder regional große Unterschiede in der Entwicklung. Pauschal gesagt war Leipzig der große Dynamikgewinner und Dresden der Verlierer. Chemnitz zeigte eine etwas unterdurchschnittliche Entwicklung, aber die Umlandkreise entwickelten sich ordentlich.
Das nominale BIP ist in Leipzig von 2009 auf 2010 um fast 10 % gewachsen. Nur der Landkreis Meißen konnte noch stärker zulegen. In den beiden Jahren nach der großen Krise hat sich Leipzig äußerst positiv entwickelt und die Messestadt wird immer attraktiver als Wohn- und Arbeitsort. Das starke Wirtschaftswachstum schafft neue Jobs und zieht mehr Menschen an. Daher hat Leipzig einen noch stärkeren Bevölkerungsanstieg als Dresden zu verzeichnen. Insgesamt hat das BIP-Wachstum gereicht, um auch das BIP pro Kopf steigen zu lassen. Die Leipziger Wirtschaftskraft pro Person ist nun in etwa auf dem selben Stand wie die in Chemnitz. Der Aufschwung in Leipzig strahlt jedoch noch nicht auf seine unmittelbare Region aus: die Landkreise Leipzig und Nordsachsen wuchsen nur unterdurchschnittlich.
Enttäuschend ist die Wachstumsbilanz von 2009 auf 2011 in Dresden. Besonders die Dresdner Industrie konnte nicht zulegen. Hier schlägt besonders die Krise des Mikroelektronikstandorts durch. Die Landeshauptstadt hatte in den beiden Jahren nach der Krise nur ein nominales BIP-Wachstum von 1,4 % zu verzeichnen. Das entspricht sogar einem realen Rückgang. Trotz der geringen Dynamik steigt die Bevölkerung in der Stadt an der Elbe. Augenscheinlich werden trotz anhaltender Industriekrise in Dresden immer noch Jobs geschaffen. Das BIP pro Kopf sinkt jedoch etwas. Dadurch ist der Abstand auf Chemnitz und Leipzig etwas zusammengeschmolzen. In der Region Dresden gibt es aber auch Positives: der Landkreis Meißen war Spitzenreiter bei der BIP-Dynamik 2009 – 2011. Die Region nördlich von Dresden ist auf der BIP/Einwohner-Liste auf Rang drei unter den Landkreisen.
Chemnitz hat sich recht unscheinbar im sächsischen Durchschnitt entwickelt. Die Stadt selber hat kein großartiges BIP- Wachstum gezeigt, aber dafür die benachbarten Landkreise. Erzgebirgskreis, Zwickau und Mittelsachsen sind in den zwei Jahren um etwa 9 % gewachsen. Die gutlaufende Wirtschaft in der Region hat sicher auch zum Abbau der Arbeitslosigkeit hier beigetragen. Die Zahl der Arbeitssuchenden verringert sich rasant. Besonders der Landkreis Zwickau ist als industrielles Herz Sachsens bekannt – der Industrieumsatz ist hier besonders hoch. Auch in Mittelsachsen gibt es mittlerweile eine moderne industrielle Basis. Entsprechend sind Zwickau und Mittelsachsen die wohlhabendsten Landkreise in Sachsen gemessen in BIP/Einwohner.  Der Erzgebirgskreis bleibt jedoch, trotz ordentlichem Wachstum, ein recht armer Landkreis. Nur die Sächsische Schweiz/Osterzgebirge kommt auf ein geringeres BIP/Einwohner.



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