Das Statistische Landesamt Sachsen hat eine aktuelle Hochrechnung für die Einwohnerzahlen in Sachsen zum Ende Dezember 2012 herausgebracht. Im Vergleich zum Ende 2011 gab es nur noch einen minimalen Bevölkerungsrückgang im Freistaat. Erfreulicherweise hat die Zuwanderung aus dem Ausland und von anderen Bundesländern das Geburtendefizit fast ausgeglichen. Sachsen schrumpfte um etwa 0,1 % auf 4,131 Einwohner. Der wirtschaftliche Aufschwung und der erstarkte Arbeitsmarkt macht Sachsen wieder attraktiv. Weniger Menschen ziehen aus wirtschaftlichen Gründen weg. 2013 kann dann wahrscheinlich sogar mit einem leichten Plus bei der Bevölkerungsentwicklung gerechnet werden.
Die Tabelle gibt einen Überblick über die
Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Landkreisen im Jahr 2012. Alle drei
großen kreisfreien Städte haben an Bevölkerung gewonnen. Neben Leipzig und
Dresden hat mittlerweile auch Chemnitz eine hohe Zuwanderung, die die
Bevölkerung wenigstens leicht ansteigen lässt. Den beeindruckensten Zugewinn
verbuchte jedoch die Stadt Leipzig. Die Metropole im Norden des Freistaates hat
nach fast 2 % Wachstum nun über 540.000 Einwohner. Dresden liegt mit etwa
535.000 Einwohner etwas dahinter, wächst aber weiter konstant kräftig.
Alle Landkreise verlieren weiterhin Einwohner, jedoch fällt
auf, dass das Umland der großen Städte Dresden und Leipzig von deren
wirtschaftlichem Aufschwung profitieren kann. Der Raum südlich und südwestlich
von Dresden verliert am wenigsten Einwohner. Kleinere Städte im Landkreis
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die zum Speckgürtel der Landeshauptstadt
zählen können, gewinnen sogar Bevölkerung hinzu. So etwa Freital, Heidenau und
Pirna. Ähnlich sieht es nördlich von Dresden der Elbe folgend aus. Im Landkreis
Meißen können die Städte Meißen, Coswig und Radebeul leichte Gewinne verbuchen.
Am stärksten verlieren weiterhin die Landkreise in der Region
Chemnitz Einwohner. Die Abwanderung ist im Vogtland, Zwickau und Mittelsachsen
etwa gleich stark und im Erzgebirge etwas höher. Die prozentual stärkste
Abnahme hatte jedoch der Landkreis Görlitz – die Region an der polnischen
Grenze – zu verzeichnen. Zum Abschluss noch zwei Graphiken, die die
Bevölkerungsentwicklung in den letzten fünf Jahren veranschaulicht: Leipzig
wächst mittlerweile stärker als Dresden. Chemnitz erreicht nach leichtem
Absinken wieder die Einwohnerzahl von 2008. Teilt man Sachsen in die drei
Regionen mit den großen Städten im Zentrum, dann steht Südwestsachsen mit
Chemnitz am schlechtesten da. Hier sank die Bevölkerung um fast 4 % in den
letzten fünf Jahren. Die Region Nordsachsen/Leipzig konnte hingegen zulegen, da
die dünn besiedelten Landkreise des Leipziger Umlandes und deren
Bevölkerungsverlust im Vergleich zum Aufschwung in der Messestadt kaum ins
Gewicht fallen.
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