Freitag, 8. Juli 2011

Regionales BIP in Sachsen im Krisenjahr 2009

Im Krisenjahr 2009 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in allen Kreisen Sachsens gesunken. Der dramatische Einbruch der Weltwirtschaft nach der Finanzkrise traf besonders die exportorientierte Industrie. Entsprechend waren auch die Regionen in Sachsen besonders stark betroffen, in denen die Industrie eine wichtige Rolle spielt. Umgekehrt haben Dienstleistungsstandorte weniger stark gelitten. Gleichwohl betraf der Rückgang der Wirtschaftskraft alle Sektoren und alle Regionen in Sachsen. Im Freistaat insgesamt sank das BIP um 2,0 %.

Zustand der sächsischen Wirtschaft 2009:


Wachstum der sächsischen Wirtschaft 2009:


Die Region um Leipzig, mit dem Landkreis Nordsachsen und dem Leipziger Landkreis, hat traditionell ihren Fokus eher auf dem Dienstleistungssektor. Dadurch fehlen in der Region Industriearbeitsplätze und es gibt eine hohe Arbeitslosenquote. Doch die Wirtschaftskrise hat hier auch weniger Schaden angerichtet. Das BIP in Leipzig ist nur um 0,4 % gesunken, das BIP in Nordsachsen nur um 0,3 %.

Anders im Chemnitzer Raum: die Industrie spielt hier eine wichtige Rolle. Die Exportquote konnte in den letzten Jahren stetig gesteigert werden. Die Region hat daher den Einbruch der Weltwirtschaft 2009 zu spüren bekommen. In Chemnitz sank das BIP um 2,4 %, in Zwickau und im Erzgebirgskreis um 2,8 % und in Mittelsachsen gar um 3,4 %.

Im Dresdner Raum sah sie Situation etwas durchmischter aus. Das BIP der Landeshauptstadt sank merklich um 1,5 %, aber nicht so stark wie der sächsische Durchschnitt. Auch die Sächsische Schweiz und Görlitz waren nicht so stark betroffen. Bautzens BIP aber sank um 3,1 % und Meißen hatte mit 4,3 % den stärksten Rückgang in ganz Sachsen zu verzeichnen gehabt.

Betrachtet man das BIP pro Einwohner im Bestand, das Niveau der Wirtschaftskraft also, stellt man fest, dass die kreisfreien Städte deutlich vor den Landkreisen liegen. Dresden, Chemnitz und Leipzig sind die Zentren der Wirtschaft Sachsens. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wieder. Danach ist Dresden die mit Abstand reichste Region in Sachsen, gefolgt von Chemnitz und Leipzig. Die besten "ländlichen" Wirtschaftsstandorte sind Mittelsachsen, Zwickau und Meißen. Alle drei hatten schwer unter der Krise zu leiden. Schließlich liegen deutlich abgeschlagen die beiden Gebirgsregionen Sächsische Schweiz und das Erzgebirge auf den letzten Plätzen der Rangliste nach Wirtschaftskraft.

Sonntag, 3. Juli 2011

Arbeitslosenquote Juni 2011

Die Arbeitsmarktsituation in Sachsen hat sich weiter verbessert. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 10,3 % - etwas unter dem ostdeutschen Durchschnitt von 10,9 %, aber noch deutlich über dem gesamtdeutschen Schnitt von 6,9 %. Die sächsische Quote lag 1,2 Prozentpunkte unter der Marke des Vorjahresmonats. Damit liegt Sachsen an der Spitze der Verbesserungen in Deutschland. Thüringen und Sachsen-Anhalt konnten ihre Quote um 1,1 Prozentpunkte ähnlich stark senken. Damit entspannt sich in Mitteldeutschland langsam die Situation am Arbeitsmarkt. Thüringen erreicht sogar eine Arbeitslosenquote von nur 8,4 % und ist damit mit Abstand erfolgreichstes ostdeutsches Bundesland.

Dresden liegt in Sachsen unter den großen Städten vorn. Hier lag die Quote im Juni bei 9,6 %. In Chemnitz lag sie bei 11,6 % und in Leipzig bei 13,1 %. Damit konnte Dresden seine Quote im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte verringern, Chemnitz und Leipzig hingegen nur um 1 Punkt. Die ganze Region Dresden steht momentan ziemlich gut da. Auch die benachbarten Kreise konnten sich stark verbessern - Ausdruck einer dynamisch wachsenden Wirtschaft. Die Sächsische Schweiz südlich von Dresden erreicht bereits 9,1 % und Meißen und Bautzen im Norden und Osten Dresdens erreichen 9,8 %.

Noch leicht besser sieht der Arbeitsmarkt im Regierungsbezirk Chemnitz aus. Mittelsachsen mit der Hauptstadt Freiberg liegt mit 8,8 % an der Spitze in ganz Sachsen. Danach kommt bereits der Erzgebirgskreis: 8,9 %. Das Erzgebirge war lange eine Problemregion mit besonders hoher Arbeitslosenquote. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnte die Region südlich von Chemnitz seine Quote um 2,2 Prozentpunkte senken - deutschlandweiter Bestwert. Auch Zwickau senkte seine Arbeitslosenquote deutlich und kommt jetzt auf 9,1 %. Die drei Nachbarkreise von Chemnitz stehen damit an der Spitze in Sachsen und auch das Vogtland hat mit 9,3 % eine niedrige Quote.

Etwas problematischer sieht es im nördlichen Sachsen aus: Die Stadt Leipzig hat die höchste Arbeitslosenquote im Freistaat und der Landkreis Nordsachsen konnte seine Quote (11,8 %) im Vergleich zum Vorjahr kaum verbessern. Im Landkreis Leipzig südlich der Stadt Leipzig ist die Quote aber schon auf 10,1 % gefallen. Die Perspektiven für den Landkreis sehen recht gut aus: Das Leipziger Neuseenland in diesem Gebiet fördert den regionalen Tourismus, die Autobahnverlängerung der A72 von Chemnitz nach Leipzig wird den Landkreis besser an die Zentren anbinden und schließlich profitiert der Kreis davon, dass einige Städte zum Speckgürtel Leipzigs zählen. Markkleeberg an der südlichen Grenze von Leipzig etwa ist eine der wenigen Städte in Sachsen, die in den letzten Jahren Einwohnerzuwächse zu verzeichnen hatten.