Samstag, 21. Mai 2011

Regionale Verteilung der Arbeitslosigkeit in Sachsen im April 2011

Ich habe eine Karte erstellt, die in etwa die regionale Verteilung der Arbeitslosigkeit in Sachsen im April 2011 darstellen soll. Dabei steht jeder Punkt für eine Angabe der Arbeitslosenquote in der jeweiligen Geschäftstelle der Bundesagentur für Arbeit. Die großen Punkte bezeichnen die kreisfreien Städte Chemnitz, Dresden und Leipzig, die mittelgroßen Punkte sind Sitze der Landkreise und die kleinen Punkte sind andere Geschäftsstellen der Bundesagentur für Arbeit. Die Farbe der Punkte bezeichnet entsprechend der angegebenen Skala die gemeldete Arbeitslosigkeit im Einzugsbereich der Geschäftsstellen.


Es stellt sich ein interessantes Bild der regionalen Versorgung mit Arbeitsplätzen heraus. Wie üblich haben die großen Städte eine tendenziell höhere Arbeitslosenquote als die umgebenden ländlichen Gebiete. Viele Beschäftigte, die in der Stadt arbeiten, leben im Umland und zählen damit zur Bevölkerung der Landkreise. Chemnitz hat bezogen auf die Einwohnerzahl die größte Zahl an Einpendlern in Sachsen. Die vielen Industriearbeitsplätze in Chemnitz, Zwickau, im Erzgebirge und in Mittelsachsen lassen die Region wirtschaftlich gut dastehen. So ist Chemnitz nur von grünen Punkten umgeben. Freiberg ist dabei der beste Kreissitz in Sachsen mit einer Arbeitslosenquote von bereits unter 8 %. Flöha und Zschopau östlich und südöstlich von Chemnitz konnten die stärkste Reduktion des Arbeitslosenbestandes vorweisen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der Bestand um jeweils 27 %.

Auch Dresden ist in der Arbeitsplatzversorgung und der Senkung der Arbeitslosenquote sehr erfolgreich. Die Elbmetropole hatte im April mit 10,7 % die niedrigste Arbeitslosenquote der kreisfreien Städte in Sachsen. Auch das Umland hat besonders niedrige Quoten im sachsenweiten Vergleich. Radebeul und Radeberg etwa haben beide Werte unter 8 %. Der an Dresden grenzende Landkreis Bautzen hat das wahrscheinlich größte Gefälle der Arbeitslosenquote. In Kamenz liegt sie bei 6,9 %, sachsenweiter Topwert unter den Geschäftstellen, und im nicht weit entfernten Hoyerswerda bei 13,0 %.

Die Regionen mit der größten Arbeitslosenzahl sind Leipzig und die strukturschwachen ländlichen Regionen, die weit entfernt von den großen Zentren liegen, besonders Nordsachsen, Bautzen und der Landkreis Görlitz. Die Geschäftsstelle in Görlitz meldete eine Quote von 16,1 % und Torgau in Nordsachsen von 14,8. In Leipzig steht die Quote bei 13,8 und damit am höchsten unter den großen Städten.

Tendenziell wird die Arbeitslosenquote in Sachsen weiter auf breiter Front fallen. Vor allem auf Grund des Aufschwungs der Industrie, aber auch wegen der alternden Bevölkerung und der damit verbundenen Reduktion der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Das Zahlenmaterial auf denen die Karte basiert, ist nur eine kurze Momentaufnahme des Monats April 2011. Dadurch kann aber eine möglichst aktuelle Lage der regionalen Wirtschaftsentwicklung in Sachsen abgebildet werden.

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