Samstag, 8. Dezember 2012

Arbeitsmarktreview November 2012

Der Anfang des Monats und die Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktzahlen des vergangenen Monats sind normalerweise Anlass einer kleinen Übersicht über die Arbeitslosenquote in Sachsen auf regionaler Basis. Da sich hier bei den Novemberzahlen im Vergleich zum Oktober wenig verändert hat, möchte ich diesmal den Arbeitsmarkt in einer etwas anderen Form analysieren. Heute schaue ich 4 Jahre zurück und vergleiche den Stand der damaligen Arbeitslosenquote, also im November 2008, mit dem aktuellen. Ich gehe 4 Jahre zurück, weil 2008 die Kreisreform in Sachsen in Kraft getreten ist und erst ab da die Kreiszahlen mit heute vergleichbar sind.


Obige Tabelle stellt die Veränderung der Arbeitslosenquoten in den Bundesländern über die letzten 4 Jahre dar. In dieser Zeitspanne hat Sachsen seine Quote am stärksten senken können. Auch Brandenburg und Sachsen-Anhalt konnten die Arbeitslosenquote um über zwei Prozentpunkte drücken. Überhaupt führen die ostdeutschen Bundesländer die Tabelle an. Dies ist nicht überaus verwunderlich, da hier die höchsten Quoten herrschen und die Möglichkeiten zur Senkung der Arbeitslosigkeit groß sind. Trotzdem ist es erfreulich und die Daten zeigen, dass der Erfolg des deutschen Arbeitsmarktes nach der Finanzkrise hauptsächlich eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte ist. Seit Ausbruch der Krise konnten alle neuen Länder ihre Arbeitslosigkeit stark verringern.


Die nächste Tabelle zeigt die Veränderung der Arbeitslosenquoten in den letzten 4 Jahren auf regionaler Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte in Sachsen. Auch hier können die Regionen, die den höchsten Anfangsbestand an Arbeitslosen 2008 hatten, die größten Verbesserungen vorweisen. Das waren besonders die Stadt Leipzig und der Landkreis Görlitz, die bis heute ihre Arbeitslosenquoten auf etwas verträglichere Niveaus herunterfahren konnten. Leipzig hat in dieser Statistik Chemnitz so gut wie eingeholt und wird aufgrund der starken Wirtschaftsentwicklung weiter die Quote senken können.

Eine erfolgreich Entwicklung haben die Landkreise im Südwesten Sachsen genommen. Das Erzgebirge, das Vogtland und Zwickau hatten 2008 bereits geringere Arbeitslosenquoten als der sächsische Durchschnitt und trotzdem konnten diese Regionen ihre Zahlen weiter deutlich senken. Offen bleibt zwar welchen Einfluss die demografische Situation auf die Zahlen genau hat – diese führt zum tendenziellen Absinken der Arbeitslosigkeit – aber die gute Entwicklung der mittelständischen Industrie half sicher auch. Die Region Dresden und Umgebung konnte auch die Quote verbessern, wenn auch nicht so maßgeblich wie Leipzig. Die Stadt Chemnitz hat die Zahlen am wenigsten gesenkt und liegt mit seiner aktuellen Quote mittlerweile deutlich über dem sächsischen Durchschnitt.

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