Samstag, 1. Dezember 2012

Logistik in Leipzig

Die Region Leipzig entwickelt sich momentan wirtschaftlich äußerst dynamisch. Bei wichtigen Indikatoren kann die größte Stadt Sachsens punkten. Leipzig zeigt sich in letzter Zeit sehr erfolgreich wenn es darum geht Beschäftigung aufzubauen und die Arbeitslosenquote zu senken (Link). Auch die Bevölkerung (Link) wächst durch ein stark positives Wanderungssaldo, denn die Stadt ist attraktiv und boomt wirtschaftlich. Leipzig hat einige Branchen erfolgreich gefördert und mit mehreren großen Ansiedlungserfolgen ein wichtiges wirtschaftliches Standbein aufgebaut. Die aktuell wichtigsten Treiber der ökonomischen Entwicklung der Region sind die Automobilbranche und die Logistikbranche.
Porsche und BMW bauen beide ihre Werke in Leipzig aus und benötigen für die Logistik starke Partner in der Region. DB Schenker hat bereits Ende letzten Jahres ein großes neues Logistikzentrum im Leipziger Norden in Betrieb genommen. Dort werden Bauteile von BMW nach China auf die Schiene geschickt. Dafür hat DB Schenker bereits 700 neue Mitarbeiter eingestellt. Ende November hat der Konzern angekündigt bis Ende nächsten Jahres die Angestelltenzahl am Standort Leipzig zu verdoppeln, da die Nachfrage unerwartet stark ist. Dazu entwickelt DB Schenker neue Flächen, um den Logistikbedarf von BMW zu decken.
Man kann sich leicht vorstellen, dass sich hier die Entwicklung von Automobil- und Logistikbranche gegenseitig begünstigen. Der Leipziger Logistikstandort erstreckt sich besonders im Norden der Stadt, wo Flughafen, mehrere gut ausgebaute Autobahnen und die Fabriken von BMW und Porsche nebeneinander liegen. Viel Platz und gute Verkehrinfrastruktur zieht hier viele Logistiker an. Natürlich spielt der Flughafen Halle/Leipzig eine zentrale Rolle für den Logistikstandort. Besonders bedeutend war die Eröffnung des DHL-Hubs hier. Die Tochter der Deutschen Post hat ihr europäisches Luftfrachtdrehkreuz 2008 nach Leipzig verlagert. Seitdem hat der Paketdienstleister etwa 350 Millionen Euro investiert. Die Nachflüge am Flughafen machen es möglich, dass Leipzig mittlerweile der nach Frankfurt am Main zweitwichtigste Frachflughafen Deutschlands ist. Erst neulich wurde der 3.500ste Mitarbeiter bei DHL in Leipzig eingestellt. Dadurch bringt das Unternehmen der sächsischen Großstadt eine Menge Beschäftigung, auch für nicht Hochqualifizierte.
Das andere große Unternehmen, das in Leipzig ein Logistikzentrum betreibt, ist Amazon. Auch hier kann man erwarten, dass durch Nachfrage nach einfacher Arbeit das drängende Problem der hohen Arbeitslosigkeit gemildert werden kann. Zum Beispiel sucht der Versandhändler für das Weihnachtsgeschäft etwa 3.000 Saisonarbeiter. Neben diesen großen Leuchttürmen lassen sich auch viele kleinere Betriebe nieder. Mittlweile sind die meisten großen, gut erschlossenen und modernisierten Flächen bereits belegt. Langsam kann sich Leipzig durch seine zentrale Lage in Mitteldeutschland unter den großen deutschen Logistikstandorten etablieren. Nach Berlin ist die Region Halle/Leipzig der wichtigste Standort der Branche in Ostdeutschland.
Dresden und Chemnitz hingegen liegen etwas abseits bzw. haben eine schlechtere Verkehrsanbindung (Chemnitz), um bundesweit bedeutende Logistikstandorte zu werden. Für die Region Chemnitz-Zwickau ist zu hoffen, dass nach Fertigstellung der A72 nach Leizpig und des Mitteldeutschen S-Bahnnetztes auch die südwestsächsische Region von der Dynamik profitieren kann. Viele Zulieferer der Automobilindustrie haben hier Werke und eine schnelle Verbindung nach Leipzig ist für die industrielle Entwicklung daher sicher von Vorteil.

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