Sonntag, 8. Dezember 2013

Arbeitsmarkt im November

Der sächsische Arbeitsmarkt zeigt sich nach wie vor in guter Verfassung. Im Freistaat wurde im November eine Arbeitslosenquote (AQ) von 8,7 % erreicht. Das war leicht höher als im Oktober, aber in den Wintermonaten sind die Arbeitslosenquoten saisonal bedingt ansteigend. Immerhin liegt diese Zahl aber noch 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahresergebnis. Die sinkende Arbeitslosenquote seit der Wirtschaftskrise ist ein großer Erfolg. Der positive Trend am Arbeitsmarkt ist nicht auf Sachsen beschränkt. Während mittlerweile die AQs in westdeutschen Bundesländern wieder leicht ansteigen, sinken sie im Osten weiter teils kräftig. In Sachsen-Anhalt um 0,5 Prozentpunkte (auf 10,1 %), in Thüringen und Berlin um 0,4 Prozentpunkt (auf 7,4 bzw 11,0 %) und in Brandenburg immerhin noch um 0,1 Prozentpunkt (auf 9,2 %).
Regional entwickelt sich der Arbeitsmarkt in Sachsen derzeit stark unterschiedlich. Dabei überlagern sich mehrere Einflüsse. Neben dem demographischen Wandel, spielt natürlich die Konjunktur eine entscheidende Rolle. Diese lief im Jahr 2013 im Freistaat sehr schwach ab und im BIP-Wachstum wird Sachsen wohl dieses Jahr am unteren Ende der deutschen Bundesländer sein. Die Aussichten auf einen Aufschwung im Jahr 2014 sehen allerdings gut aus und daher steigt auch die Beschäftigung in vielen sächsischen Betrieben. Die Großstädte in Sachsen bieten auch langfristig hervorragende Wachstumsaussichten und daher entstehen hier viele Jobs. Die AQ fällt in Chemnitz und Dresden um 0,3 Prozentpunkte (auf 9,9 bzw 8,2 %). In Leipzig hat sich die Entwicklung nach starker Aufholjagd in den letzten Jahren nun etwas verlangsamt: die AQ fällt um 0,1 Prozentpunkte (auf 10,2 %).
Trotzdem hat Leipzig gute Voraussetzungen, um 2014 weiter seine AQ zu verbessern. Die Region bietet gute Wachstumsaussichten und wird sich weiter dynamisch entwickeln. Die geringe Dynamik der AQ versteckt etwas die eigentlich positive Entwicklung des Leipziger Arbeitsmarktes, denn die Beschäftigung in der Stadt wächst deutlich. Die Messestadt verzeichnet einen der höchsten Wanderungsüberschüsse in Deutschland und die neuen Menschen verstärken natürlich auch die Beschäftigungsbasis. Interessanterweise wirkt sich die positive Entwicklung der sächsischen Großstadt nun auch deutlich auf das Umland aus. Der Landkreis Leipzig hat seine AQ so stark gesenkt, wie kein anderer Landkreis in Sachsen: um 0,9 Prozentpunkte (auf 7,9 %). Der Kreis galt immer als Strukturschwach, hat sich nun aber innerhalb kürzester Zeit in eine gute Position vor gearbeitet. Die Gegend um Leipzig profitiert vom Ausbau des Neuseenlands genauso wie vom Ausbau der Infrastruktur. Neben der Verlängerung der A72 wird auch das bald eröffnende mitteldeutsche S-Bahn-Netz eine gute Anbindung an Leipzig bringen.
In der Region Dresden sieht das Bild des Arbeitsmarktes sehr differenziert aus. Bautzen und die Sächsische Schweiz können die AQ deutlich senken: um 0,4 bzw 0,5 Prozentpunkte (auf 8,8 bzw 7,7 %). Die Sächsische Schweiz kommt damit auf das drittbeste absolute Ergebnis in Sachsen. Doch die Region Dresden umfasst auch den Landkreis mit der mit Abstand höchsten AQ in Sachsen: Görlitz kommt auf 11,1 % und konnte sich nur um 0,2 Prozentpunkte verbessern. Auch Meißen enttäuscht etwas, denn die AQ stieg hier sogar um 0,3 Prozentpunkte (auf 8,9 %). Trotz unmittelbarer Nähe Meißens zur Landeshauptstadt hat sich der Arbeitsmarkt damit nicht so positiv entwickelt, wie der sächsische Durchschnitt.
In der Region Chemnitz hat die konjunkturelle Schwächephase eine deutliche Spur hinterlassen. Die Industrie ist hier stark auf Zulieferung und Investitionsgüter spezialisiert. Diese haben 2013 besonders geschwächelt. Mittelsachsen konnte seine AQ noch um 0,2 Prozentpunkte (auf 7,8 %) senken, aber im äußersten Südwesten Sachsens ist die AQ gestiegen. In Zwickau lag sie um 0,1 Prozentpunkt und im Vogtland um 0,2 Prozentpunkte höher. Trotzdem sind die absoluten Zahlen, die besten unter den sächsischen Landkreisen: bei 7,6 und 7,5 % liegt hier die AQ. Schlechter sieht es jedoch im Erzgebirgskreis aus. Hier stieg die AQ so stark wie nirgend sonst in Sachsen: um 0,4 Prozentpunkte (auf 8,1 %). Es ist zu hoffen, dass die Region aber von einem erwarteten Aufschwung der Investitionsgüternachfrage im neuen Jahr profitieren kann. Die Industrieregion Chemnitz-Zwickau ist dafür gut aufgestellt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen